Herr Schulte, Sie verantworten die Eigenanlagen der Pax-Bank, also Gelder, die die Bank selbst investiert. Woher stammt dieses Geld?
Christoph Schulte: Wie bei vielen Banken gibt es auch bei uns einen Überhang auf der Passivseite. Das bedeutet: Unsere Kundinnen und Kunden haben mehr Geld auf ihren Konten liegen, als wir an Krediten vergeben haben. Die Differenz legen wir am Kapitalmarkt an, um eine Rendite zu erwirtschaften, aus der wir die Zinsen auf die langfristigen Einlagen finanzieren.
In welche Anlageklassen investieren Sie konkret?
Christoph Schulte: Wir tun das, was wir auch Kundinnen und Kunden empfehlen. Unser Ziel ist ein breit aufgestelltes Portfolio, um das Risiko zu streuen. Das hat sich gerade 2022 ausgezahlt. In unserem Portfolio befinden sich Staatsanleihen und Pfandbriefe, aber auch Unternehmensanleihen, Aktien, Emerging Market Bonds und Sachwerte. In der Niedrigzinsphase haben wir einen großen Bestand an Immobilienfonds aufgebaut, da zu dieser Zeit mit Anleihen nichts zu verdienen war. Außerdem investieren wir in Infrastrukturfonds zum Thema Erneuerbare Energien. Wichtig ist bei allen Überlegungen, die Gelder unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken anzulegen, schließlich agieren wir als Treuhänder, und das oberste Ziel ist, unseren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu können.