„Stiften ist keine Frage von Reichtum“

Besonders beeindruckend: In 25 Jahren ist der Kapitalstock der Stiftung von 250.000 Euro im Jahr 2000 auf mehr als 65 Millionen Euro in 2025 angewachsen. Hinzu kommen rund 20 Millionen Euro in Form von Stifterdarlehen, die bei der Pax-Bank angelegt sind. So konnte aus den Erträgen allein im vergangenen Jahr ein Förderbetrag von 1,5 Millionen Euro an missio in Aachen ausgezahlt werden. "Wir verstehen uns als Gemeinschaftsstiftung", erläutert von Fürstenberg. "Mehr als 1.300 Stifterinnen und Stifter – viele davon mit kleineren Beträgen – tragen zu unserem Erfolg bei, und dafür bin ich sehr dankbar." Zudem verwaltet die Stiftung pro missio über rund 100 individuelle Stiftungsfonds, die persönliche Anliegen wie etwa die Hilfe für Frauen unterstützen. Diese sind im Kapitalstock in Höhe von 65 Millionen Euro enthalten.

Acht sogenannte Themenfonds bündeln Mittel für besonders dringliche Bereiche, darunter Projekte zur Förderung von Frauen. "Unsere Stiftung unterstützt hier beispielsweise die Catholic Women’s Organization (CWO) in Pakistan", so der Vizepräsident. "Pakistanische Frauen können häufig nicht selbst über ihr Leben und ihren Körper bestimmen. Christinnen kommt eine weitere Diskriminierung zu: Sie gelten als unrein und minderwertig. Die CWO tritt für ihre Rechte ein." 

Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftung pro missio: Die Alterssicherung von Ordensleuten und Priestern. Die Kirchen in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Ozeanien sind teilweise noch sehr jung, daher verfügen Ordensleute und Priester häufig nicht über eine Alterssicherung und zu geringe Gehälter, um eigene Rücklagen aufzubauen. missio in Aachen fördert mithilfe der Stiftung pro missio den Bau und den Unterhalt von Altenheimen wie beispielsweise in der Erzdiözese Mount Hagen in Papua-Neuguinea (Ozeanien). 

Neue Stifterinnen und Stifter gewinnt die Stiftung pro missio vor allem aus den Reihen der Spenderinnen und Spender des Hilfswerks, die sich mit den Zielen von missio in Aachen stark verbunden fühlen und das Hilfswerk auf eine dauerhafte und langfristige Weise unterstützen möchten. "Wir setzen stark auf Beziehungsarbeit. Um erfolgreich neue Stifterinnen und Stifter zu gewinnen, kommt es aus meiner Sicht vor allem auf die persönliche Beziehung und individuelle Beratung an – weniger auf klassische Massenansprache", meint von Fürstenberg.

"Wichtig sind auch Stiftertreffen, damit potenzielle Unterstützerinnen und Unterstützer die Stiftung kennenlernen. Und eine zentrale Botschaft ist besonders wichtig: Stiften ist keine Frage von Reichtum – jeder Beitrag zählt, dafür spricht unser Erfolg in den vergangenen 25 Jahren." Es gehe darum, mit Überzeugung und auf Dauer ein Zeichen zu setzen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sei diese Form der Unterstützung wertvoller denn je.