Nachhaltiger Praxis-Check für Ihr Depot

ca. 6 Minuten Lesezeit

17.08.2021

Früher interessierten sich die meisten Anleger vor allem für Rendite und Risiko ihrer Anlage. Doch inzwischen fragen sich immer mehr von Ihnen: "Wie nachhaltig ist eigentlich mein Portfolio?" Ein neues Angebot der Pax-Bank beantwortet diese Frage im Detail und zeigt das Optimierungspotenzial.

  • Neben Stiftungen und sozialen Institutionen wird es auch für andere Investoren zunehmend wichtiger, ihr Portfolio nachhaltig und damit zukunftsfähig auszurichten.
  • Nachhaltigkeit berücksichtigt neben der Umweltverträglichkeit einer Anlage weitere Aspekte.
  • Im Praxis-Check der Pax-Bank erfahren institutionelle Kunden, wie nachhaltig ihr Depot bereits ist und welche Anpassungen für sie Sinn machen.

"Was passiert eigentlich mit dem Geld, das ich anlege?" Für viele Stiftungen und andere soziale Institutionen war diese Frage schon relevant, lange bevor Begriffe wie Nachhaltigkeit, ESG und SDG ins Alltagsvokabular von Investoren einzogen. Schließlich verfolgen sie mit ihrer Arbeit einen klar definierten Zweck, der von einem Wertebild geprägt ist  –  und es würde sie unglaubwürdig machen, wenn sie die dazu erforderlichen Erträge mit Anlagen erwirtschaften, die den eigenen Werten widersprechen.

"Viele Stiftungen berücksichtigen die Nachhaltigkeit bei der Geldanlage bereits in ihren Anlagerichtlinien. Das erhöht ihre Attraktivität, wenn es um das Einwerben von Fremdmitteln in Form von Spenden, Stiftungsdarlehen oder Zustiftungen geht", weiß Thomas Schumacher, der Ansprechpartner für Stiftungen bei der Pax-Bank. Und sein Kollege Gregor Kuhl, Bereichsleiter Asset Management, ergänzt: "Gerade bei Zustiftungen wollen die Stifter wissen, wohin das Geld fließt. Deshalb möchten unsere Kunden Transparenz schaffen und sind an einem Reporting interessiert, das über die reinen Finanzkennzahlen hinausgeht."

Warum Nachhaltigkeit wichtig ist

Doch auch für andere institutionelle Kunden gewinnt die Nachhaltigkeit ihrer Geldanlage immer mehr an Bedeutung. Einen wichtigen Wendepunkt markiert für Jutta Hinrichs von der Stabsstelle Ethik & Nachhaltigkeit der Pax-Bank das Jahr 2015: "Damals veröffentlichte Papst Franziskus seine viel beachtete Umwelt-Enzyklika ,Laudato si!". Die Vereinten Nationen verabschiedeten die Agenda 2030 mit ihren 17 Sustainable Development Goals. Und im Klimaabkommen von Paris verpflichteten sich 195 Staaten und die EU, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen." Um dieses Ziel zu erreichen, verabschiedete die EU in der Folge ihren Aktionsplan "Sustainable Finance".

Seitdem nehmen die politischen und regulatorischen Vorgaben für Anleger und Emittenten stetig zu – und damit auch die Risiken, wenn man sich nicht an diese Vorgaben hält. "Heute reicht es nicht mehr, bei der Geldanlage auf die Finanzkennzahlen zu schauen. Erst wenn Sie sich ein ganzheitliches Bild machen, können Sie beurteilen, ob ein Unternehmen oder Staat zukunftsfähig ist", betont Hinrichs. Nachhaltige Geldanlage ist längst keine reine Gewissensfrage mehr, sondern eine Frage der ökonomischen Vernunft, denn sie minimiert Risiken und nutzt Chancen. So erwirtschaften nachhaltige Fonds inzwischen Renditen, die mit dem konventionellen Markt vergleichbar seien, aber bei geringen Risiken und Schwankungsbreiten, so Anlageexperte Kuhl.

Jutta Hinrichs

Stabsstelle Ethik & Nachhaltigkeit Pax-Bank

Erst wenn Sie sich ein ganzheitliches Bild machen, können Sie beurteilen, ob ein Unternehmen oder Staat zukunftsfähig ist.

Wie sich Nachhaltigkeit messen lässt

Dabei meint Nachhaltigkeit mehr als den Schutz der Umwelt. Inzwischen haben sich drei Bezugspunkte herauskristallisiert, anhand derer sich die Nachhaltigkeit eines Geschäftsmodells bewerten lässt:

  • ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance): Sie berücksichtigen neben ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auch gute Unternehmensführung
  • SDGs (Sustainable Development Goals): Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen benennen ökologische und soziale Ziele, so auch Aspekte wie Bildung und Gesundheit  
  • CO2-Fußabdruck: Er gibt den Ausstoß an klimaschädlichem CO2 an.

 

Um ein Portfolio nachhaltig zu gestalten, bieten sich drei Hebel an:

  • Ausschlusskriterien: Man schließt kontroverse Geschäftsbereiche wie Atomkraft, Kohle, Waffen oder Pornographie aus oder toleriert nur niedrige Anteile. Ein Beispiel sind die Anlagekriterien der Pax-Bank.
  • Positivkriterien: Man investiert gezielt in Branchen oder Unternehmen, die nachhaltige Ziele fördern, beispielsweise über Mikrofinanzierung.
  • Risikomanagement: Man achtet vor allem darauf, dass Unternehmen oder Staaten ESG-Risiken so weit wie möglich vermeiden bzw. aktiv managen.

Welche Vorteile der Praxis-Check bietet

Genau dieser Logik – wie lässt sich die Nachhaltigkeit eines Portfolios messen und positiv beeinflussen – folgt auch der Praxis-Check, den die Pax-Bank institutionellen Kunden seit diesem Jahr anbietet. Anhand des zweiseitigen Kompakt-Reporting sieht der Kunde übersichtlich und transparent,

  • welche ESG-Risiken in seinem Depot bestehen und wie gut diese gemanagt werden,
  • wie groß der CO2-Fußabdruck seines Portfolios ist und wie er sich entwickelt
  • wie die Unternehmen und Staaten auf die SDGs einzahlen.
"Dabei vergleichen wir die Daten immer mit einer passenden Benchmark, denn die Zahl selbst ist nur bedingt interpretierbar", betont Gregor Kuhl. "Auf diese Weise erhält der Kunde einen guten Überblick, wo möglicherweise kritische Umsätze vorliegen und wo Handlungsbedarf besteht." Bei der Analyse greift die Pax-Bank auf die Datenbank von MSCI ESG Research zurück, einem global führenden Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und Ratings im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, mit dem sie auch bei der Umsetzung ihres Nachhaltigkeitsfilters in der Vermögensanlage zusammenarbeitet.

Ziel des Nachhaltigkeits-Checks ist zunächst einmal, Transparenz zu schaffen, damit der Kunde prüfen kann, ob sich sein eigenes Werteverständnis in seinem Portfolio widerspiegelt. Im nächsten Schritt kann er bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Dabei steht ihm die Pax-Bank auf Wunsch beratend zur Seite. "Wir sind nicht belehrend unterwegs und sagen, ein Kunde muss alle Werte optimieren, sondern möchten ihm aufzeigen, welche Möglichkeiten bestehen, damit er sein persönliches Ziel erreicht", erklärt Anlageexperte Kuhl.

Diese Ziele können ganz unterschiedlich sein. In einem Beispiel war es dem Kunden vor allem wichtig, kontroverse Geschäftspraktiken auszuschließen. Die Analyse ergab, dass ein Fonds in seinem Depot auch verstärkt in Geschäftsfelder wie Pornographie investiert. "In diesem Fall haben wir nur diesen einen Fonds ausgetauscht", berichtet Kuhl. In einem anderen Beispiel zeigte sich, dass der CO2-Fußabdruck überproportional groß war, weil sich unter den 40 Titeln im Depot auch Aktien des Zementherstellers HeidelbergCement befanden. "Hier mussten wir nur den einen Titel ersetzen, damit der Kunde wie gewünscht die CO2-Emissionen seines Portfolios verringern konnte. Dabei erläutern wir zugleich die Grenzen einer reinen Kennzahlenoptimierung und legen verstärkt den Blick auf das gesamte Nachhaltigkeitsprofil."

Den Praxis-Check "Nachhaltiges Portfolio" bietet die Pax-Bank institutionellen Kunden als Zusatzleistung an. Bei Interesse können Sie gerne auf ihren Berater zugehen.

Ihr Ansprechpartner bei der Pax-Bank

Gregor Kuhl - Bereichsleiter Asset Management

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