Im vergangenen Herbst hat sich die Pax-Bank mit der Initiative "Shareholder for Change" zusammengetan, in der sich 2017 verschiedene institutionelle europäische Investoren zusammengeschlossen haben, und sind in einen so genannten Engagement-Dialog mit ThyssenKrupp getreten. Zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 haben wir uns zusammen mit "Shareholder for Change" mit 20 kritischen Fragen an ThyssenKrupp gewandt. Darin ging es um Rüstungsexporte in Länder wie das oben beschriebene Beispiel Ägypten und die Türkei, in denen die Menschenrechte systematisch verletzt werden. Der Konzern beruft sich dabei auf die Grundsätze und Richtlinien der Bundesregierung für den Export von Rüstungsgütern. Wir sind allerdings der Meinung, dass ihre Einhaltung allein nicht ausreicht, um Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden. Nachdem der vertrauliche Dialog nicht dazu geführt hat, dass ThyssenKrupp seine Waffenexporte stoppt und eine verbesserte menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung durchführt, wird "Shareholder for Change" unsere gemeinsame kritische Stellungnahme bei der nächsten Hauptversammlung dem Vorstand und Aktionären vortragen. Schließlich kann eine fehlende oder mangelhafte menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung auch Reputationsschäden und finanzielle Risiken für das Unternehmen zur Folge haben.
Übrigens: Am 22. Juni spreche ich bei der Auftaktveranstaltung zur neuen Engagement-Dialoge des Corporate Responsibility Interface Center (CRIC) e. V. – Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Das Thema des Online-Seminars lautet:
Wie können kleine und mittelgroße Investoren wirken? Praxiserfahrungen und Handlungsoptionen.