HINRICHS HANDELT: Wie Transformation gelingt

Ich bin eigentlich kein Mensch, der schnell den Überblick verliert. Aber in jüngster Zeit wusste ich manchmal nicht, wo mir der Kopf steht. Das lag einerseits daran, dass mein Team und ich gerade viel zu tun haben. Erst vor ein paar Tagen haben wir den ersten eigenständigen Nachhaltigkeitsbericht der Pax-Bank in den Druck gegeben. Parallel arbeiten wir mit Hochdruck an den letzten Vorbereitungen für die erste Pax-Bank Nachhaltigkeitstagung, die am 8. November in Siegburg bei Bonn stattfindet. Und zwischendurch haben wir noch unsere zweite Erklärung nach den Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex finalisiert.

Dass ich auch in anderen Lebensbereichen momentan manchmal nicht weiß, wo ich anfangen soll, hat viel mit der weltpolitischen Lage zu tun: Klimakrise, Ukrainekrieg, Flüchtlingswelle, Energiekrise, Rekordinflation, Pflegenotstand, Wohnungsmangel, … – ich habe gar nicht genug Finger, um alle Krisen aufzuzählen, die uns derzeit um die Ohren fliegen.

Das meiste davon kommt nicht überraschend. Deutschland und andere Industriegesellschaften kommen mir vor wie jemand, der lange über seine Verhältnisse gelebt hat, gesundheitlich und finanziell. Und nun bekommt er die Rechnung präsentiert und muss sein Leben in kürzester Zeit umkrempeln, weil er versäumt hat, seine Baustellen rechtzeitig in den Griff zu bekommen.

Seien wir ehrlich: Wir wissen seit Jahren, dass sich was ändern muss – dass wir etwas ändern müssen. Nur: Wo fängt man an? Soll ich meine drei Jahre alte Gasbrennwertheizung aus dem nur doppelt verglasten Fenster schmeißen? Lohnt sich eine Dämmung oder hole ich mir damit Schimmel ins Haus? Tausche ich den Diesel, der seit 11 Jahren seine treuen Dienste tut, gegen ein Elektroauto mit zweifelhafter Ökobilanz aus? Darf ich noch Fleisch essen? Wie soll ich mir noch Nahrungsmittel aus dem Biomarkt leisten, wenn überall die Preise steigen?

Fragen wie diese stellen sich auch die Kunden der Pax-Bank angesichts knapper Finanz- und Personalressourcen. Manchmal sind es auf den ersten Blick kleine Veränderungen, die gerade Institutionen aus dem sozialwirtschaftlichen Bereich vor große Herausforderungen stellen. Etwa die Frage der Geschäftsführerin mehrerer Altenheime, wie sie das Essen für ihre Bewohnerinnern und Bewohner auf Bio umstellen kann. Krankenhausbetreiber raufen sich die Haare, wie sie aus ihren knapp bemessenen Zuweisungen den Investitionsstau auflösen und dabei auch noch energetisch modernisieren sollen – gerade jetzt, wo die Baukosten und Zinsen gleichzeitig steigen.

Genau auf solche Fragen möchten wir bei unserer Nachhaltigkeitstagung Antworten und Impulse liefern. In Vorträgen und Workshops erarbeiten wir mit unseren Besucherinnen und Besuchern handfeste Tipps aus der Praxis, wie ihre Transformation gelingen kann – die Weiterentwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft im Zeichen der Nachhaltigkeit.

Das Schöne ist: Wenn man erst mal weiß, wo man steht, wo man hinmöchte und wie der Weg aussieht, entfaltet der Gedanke an Veränderungen eine positive Energie. Brechen Sie auf und melden Sie sich für unsere Nachhaltigkeitstagung an, falls Sie das noch nicht getan haben sollten! Den Link und das Programm finden Sie unten. Ich würde mich freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen und von Ihnen zu hören, welche Fragen Sie bewegen.