Inzwischen sind 90 Gemeinschaften Mitglieder der VKO, zu denen rund 1.500 Einzelpersonen gehören, darunter etwa 200 Patres – Tendenz steigend. Sie kommen nach wie vor überwiegend aus Indien, aber auch aus Brasilien, Italien, Kroatien, Nigeria, Polen, Tansania und Vietnam. "Wir haben derzeit ein Kontingent von 1.900 Ordensleuten, die über eine Befürwortung der VKO mit einem religiösen Visum in Deutschland einreisen dürfen, wenn sie über einen Gestellungsvertrag hier tätig werden", erklärt Betriebswirt Kresin.
Um den Fachkräftemangel hierzulande abzumildern, arbeiten die Schwestern weiterhin vorwiegend in der Kranken- sowie Altenpflege und sind dort wegen ihres pastoralen Hintergrunds nicht mehr wegzudenken. Die Nachfrage steigt. "Das merken wir auch bei der VKO", sagt der Geschäftsführer. "Wir bekommen sehr viele Anfragen von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, die dringend Personal benötigen, ob wir nicht ausländische Ordensschwestern vermitteln können." Männliche Ordensmitglieder werden meist von den Bistümern beschäftigt und in den Pfarreien als Priester eingesetzt.
Während die Orden in Deutschland immer weniger Mitglieder zählen, ist der Zulauf zu den Glaubensgemeinschaften auf dem afrikanischen Kontinent ungebremst hoch. Die Ordenszugehörigkeit ist dort meist mit einem sozialen Aufstieg verbunden. In Indien hingegen sei, so Kresin, bereits ein leichter Rückgang zu verzeichnen. "Die Menschen im Schwellenland Indien bekommen weniger Kinder und schicken nicht mehr so häufig wie früher eins ihrer Kinder in ein Kloster, damit es versorgt ist und Bildung erhält."