Photovoltaik-Handreichung für die Sozialwirtschaft

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26.04.2024

In der Sozialwirtschaft schlummert enormes Potenzial für die grüne Transformation: Es gibt viele Dächer auf Einrichtungen und somit Platz für Photovoltaik. Doch lässt sich eine Anlage wirtschaftlich betreiben? Und welche rechtlichen Hürden sind zu überwinden? Eine Broschüre der Caritas in NRW und der Pax-Bank gibt einen Überblick über wichtige Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen.

Investitionen in eine Photovoltaikanlage sind unter den richtigen Bedingungen wirtschaftlich attraktiv.
Insbesondere in der Sozialwirtschaft sind im Vorfeld viele wirtschaftliche, steuerrechtliche und vertragsrechtliche Aspekte zu klären.
Die Broschüre enthält neben rechtlichen Hinweisen eine Checkliste der Pax-Bank, welche Unterlagen für die Finanzierung von PV-Anlagen erforderlich sind.

Organisationen und Verbände in der Sozialwirtschaft haben aktuell viele Herausforderungen zu stemmen, eine davon ist die Energiewende. Aus dem christlichen Glauben heraus stehen sie dem Thema Bewahrung der Schöpfung aufgeschlossen gegenüber. Sie alle wollen ihrer Verantwortung für Umwelt und Mitmenschen gerecht werden und ihren Beitrag zur grünen Transformation leisten. Das zeigt das Beispiel der Caritas: Der katholische Wohlfahrtsverband will bis 2030 klimaneutral werden. Ein weiterer Beweggrund, das Thema auf die Agenda zu setzen: Die Klimabilanz sozialer Einrichtungen wird in Zukunft noch stärker in die öffentliche Wahrnehmung rücken und berücksichtigt werden – zum Beispiel im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichtspflicht und der EU-Taxonomie.

Doch oft fehlt es sozialen Trägern an Zeit und Expertise, sich in die komplexe Thematik einzuarbeiten und sich mit den regulatorischen und bürokratischen Hürden auseinanderzusetzen. Dabei sind die Potenziale immens. Denn viele Dienste und Einrichtungen haben einen enormen Energiebedarf, der zumindest teilweise mit Solarstrom gedeckt werden könnte.

Wissen für die Planung von PV-Projekten

Die Caritas und die Pax-Bank wollen Hürden abbauen und Mut machen, den klimafreundlichen Weg zu gehen. Die Broschüre "Photovoltaik in der Caritas", die von den fünf Diözesan-Caritasverbänden in NRW und der Pax-Bank zur Verfügung gestellt wird, bündelt das gesammelte Wissen externer und interner Expertinnen und Experten im Kontext der Photovoltaik.

Der Leitfaden baut auf den Ergebnissen einer aktuellen Machbarkeitsstudie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Heilmaier und Partner auf und gibt der Sozialwirtschaft wertvolles Wissen an die Hand – zum Beispiel über

die wirtschaftlichen, steuerrechtlichen und vertragsrechtlichen Zusammenhänge und Konstellationen im Hinblick auf die Nutzung von Photovoltaik in der Sozialwirtschaft.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen am Beispiel mehrerer Modellszenarien.
Finanzierung, Eigenverbrauch, Kooperationsmöglichkeiten sowie Refinanzierungsmöglichkeiten im Kontext des Gemeinnützigkeitsrechts.
Praktische Checklisten, was bei Finanzierung und Betrieb einer PV-Anlage zu beachten ist.

Jutta Hinrichs

Bereichsleiterin Ethik, Nachhaltigkeit & Kommunikation in der Pax-Bank

Pax-Bank und Caritasverbände teilen die Überzeugung: Wir müssen unser Klima schützen – mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Dazu zählt ganz besonders der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien.

Die Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Alternativmodelle wurden nach betriebswirtschaftlichen Kriterien durchgeführt, denn gemeinnützige Organisationen und Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sind verpflichtet, mit ihren eigenen und den ihnen anvertrauten Mitteln verantwortungsvoll umzugehen. Das Fazit ist erfreulich: Der Betrieb einer PV-Anlage stärkt nicht nur die Umwelt, sondern ist für die Sozialwirtschaft oft sogar wirtschaftlich attraktiv. Allerdings sind im Vorfeld viele insbesondere steuerrechtliche Fragen zu klären.

Wichtig zu wissen: Die Berechnungen in der Broschüre ersetzen keine individuelle Beratung über die Machbarkeit konkreter Projekte, aber sie machen deutlich, welche Faktoren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage haben.