KUHL INVESTIERT: Photovoltaik zahlt sich aus

ca. 4 Minuten Lesezeit

18.08.2023

Nicht nur an der Börse kann man sein Geld so anlegen, dass es eine positive Rendite erwirtschaftet und gleichzeitig Mensch und Umwelt stärkt. Es gibt greifbarere Alternativen – zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage. Diese kann sich auch finanziell auszahlen, wie unser Anlageexperte Gregor Kuhl feststellt.

  • Mit einer Photovoltaik-Anlage investiert man in die Energiewende und macht sich unabhängiger von den Preisschwankungen am Strommarkt.
  • Ob und ab wann sich eine Photovoltaik-Anlage finanziell auszahlt, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab.
  • Alternativ kann man aktuell in Form einer Anleihe Erneuerbare-Energien-Projekte finanzieren.

Lohnt es sich, in Deutschland eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Dach zu installieren? Nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern auch finanziell? Fragt man Kritikerinnen und Kritiker, so erhält man eine klare Antwort: Nein, das zahlt sich nicht aus! Ihre Argumente: die Anschaffung und Wartung sind zu teuer, die Einspeisevergütung zu gering, und sowieso scheine in vielen Teilen Deutschlands die Sonne zu selten, um die hohe Anfangsinvestition wieder reinzuholen.

Hat man in den letzten Wochen in den Himmel geschaut, dann war man manchmal versucht, zumindest dem letzten Argument Glauben zu schenken. Trotzdem haben meine Frau und ich vor gut zwei Jahren eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach unseres Eigenheims installiert. Die Anlage hat eine potenzielle Höchstleistung von 11,4 Kilowatt-Peak. Unser Ziel war es, möglichst viel des produzierten Solarstroms selbst zu verbrauchen. Das ergibt aus ökologischen wie aus ökonomischen Gründen den meisten Sinn.

Photovoltaik macht autark

Deshalb haben wir bereits bei der Installation einen Speicher mit einer Kapazität von 10 Kilowattstunden eingebaut. Zusätzlich haben wir 2022 ein kleines E-Auto als Ersatz für den vorhandenen Benziner angeschafft, unter anderem um den Eigenverbrauch weiter zu erhöhen und energiefreundlicher mobil zu sein. Natürlich haben wir auch geprüft, ganz auf den Wagen zu verzichten. Das ist aber derzeit in unserer familiären Situation auf dem Land für uns nicht praktikabel.

Unsere bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv:

  • Zwischen März und Oktober ist unsere Stromproduktion so hoch, dass wir kaum noch vom Versorger Strom zukaufen müssen.
  • Insbesondere in den Sommermonaten sind wir weitgehend autark.
  • Im Winter produziert die Anlage auch noch Strom, allerdings reicht das nicht aus, um den Strombedarf unseres Haushalts komplett abzudecken. Das heißt, dann liefert der Versorger noch etwas zu – aber auch hier natürlich aus einem Öko-Tarif.

Photovoltaik macht sich bezahlt

Nach unseren Hochrechnungen sollte sich die Investition bereits nach etwa zehn Jahren rechnen. Sicher hängt diese Rechnung im Einzelfall von vielen individuellen Faktoren ab wie der Dachneigung, den Sonnenstunden und dem eigenen Verbrauchsverhalten. Zumindest Letzteres kann man in Teilen selbst steuern, indem man zum Beispiel Elektrogeräte vorzugweise dann laufen lässt, wenn die Sonne scheint.

In jedem Fall ist man mit einer Photovoltaikanlage weniger abhängig von den Preisschwankungen auf dem Strommarkt und leistet einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und damit zum Klimaschutz. Ich finde, alleine dieses gute Gefühl ist es wert, diesen Schritt zu gehen. Und gerade erst hat die Bundesregierung ein Gesetzespaket vorgelegt, das den Betrieb und Zubau von Photovoltaikanlagen erleichtern soll.

Gregor Kuhl

Eine Zeichnung von Gregor Kuhl, Bereichsleiter Asset Management und Anlageexperte bei der Pax-Bank

leitet seit 2011 den Bereich Geldanlage bei der Pax-Bank. Der Bankfachwirt ist unter anderem Fachberater für nachhaltiges Investment, zertifizierter Stiftungsberater sowie Chartered Financial Analyst. Hier berichtet er regelmäßig über Finanzmarktthemen und die ethisch-nachhaltige Geldanlage.

Ökologischer und ökonomischer Mehrwert

Und was machen Menschen, die kein Eigenheim besitzen? Auch sie können von den Vorteilen erneuerbarer Energien profitieren. Eine Möglichkeit bietet die Investition in große Infrastrukturprojekte wie Photovoltaik- und Windenergieanlagen. In den meisten Fällen ist dies nur möglich durch die Beteiligung an geschlossenen Fonds, die hohe Einstiegsvolumina und einen langen Atem verlangen.

Aktuell bieten wir unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, in Form einer Inhaberschuldverschreibung in die Entstehung Erneuerbare-Energien-Projekte zu investieren – und das bereits ab einem Anlagebetrag von 1.000 Euro. Neben dem ökologischen Mehrwert bietet diese Inhaberschuldverschreibung eine im Marktvergleich sehr attraktive Renditeerwartung bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Da es sich um Projektentwicklungen, also die Errichtung neuer Anlagen handelt, ist die Investition auch etwas risikoreicher, weshalb sie sich eher als ertragsorientierte Beimischung im Depot eignen dürfte.

Sollten Sie Fragen haben – egal ob zur skizzierten Anleihe oder zur Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage – so stehen Ihnen die Beraterinnen und Berater der Pax-Bank gerne zur Verfügung.

Ihr Ansprechpartner bei der Pax-Bank

Gregor Kuhl - Bereichsleiter Asset Management

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