Der gelernte Maschinenbautechniker ist das, was man in den USA einen Selfmademan nennt. Nachdem er viele Jahre für Metallbauunternehmen im Vertrieb gearbeitet hat, machte er sich 2005 mit 42 Jahren selbstständig. "Dabei war das nie mein Ziel. Ich bin eher in die Selbstständigkeit gestolpert. Aber wenn ich etwas mache, lässt es mich nicht mehr los." Die Idee kam von seiner Frau, nachdem es an der Spitze seines letzten Arbeitgebers einen Generationswechsel gegeben hatte.
Schaut man sich die Entwicklung des Unternehmens an, dann war es die richtige Entscheidung. Anfangs arbeitete Brosius alleine und konzentrierte sich auf die Planung und Entwicklung von Bauteilen. Um die Abhängigkeit von Lieferanten zu verringern, übernahm er nach und nach zusätzliche Aufgaben und stellte erste Mitarbeiter ein. Schnell wurde die Halle im Gründerzentrum des Industrieparks Region Trier (IRT) zu klein. 2008 hat er erstmals gebaut, mit einem Kredit der Pax-Bank, die seine Selbstständigkeit von Anfang an begleitet hat. "Schließlich bin ich seit 1986 Kunde", erzählt Brosius. Mehrmals hat er das Gebäude erweitert, doch vor drei Jahren wurde es auch dort zu eng.
Deshalb hat er 2019 noch mal gebaut. Der im August 2020 bezogene Neubau ist doppelt so groß wie der Vorgänger und bietet den rund 100 Mitarbeitern 10.000 Quadratmeter Produktionsfläche, 1.500 Quadratmeter Bürofläche, 400 Lagerplätze im Hochregallager sowie zwei Lackier- und Pulverbeschichtungsanlagen. Insgesamt investierte Brosius einen zweistelligen Millionenbetrag. "Das ist eine Rieseninvestition, die ich mir gut überlegt habe. Wir zahlen nicht mehr als vorher, aber wir können 30 bis 40 Prozent mehr produzieren", erzählt Brosius, der den Neubau in großen Teilen selbst geplant hat. Stolz ist er, dass man im Zeitplan blieb und sogar bei den Kosten sogar unter dem Budget lag.