Geldanlage: Einzeltitel haben sich 2021 ausgezahlt

ca. 6 Minuten Lesezeit

12.01.2022

Auf Wunsch vieler institutioneller Kunden hat die Pax-Bank Anfang 2021 die Vermögensverwaltung auf Basis von Einzeltiteln eingeführt. Anleger können ihr Geld dadurch noch gezielter investieren. Das neue Angebot hat sich gleich im ersten Jahr bewährt.

  • Die Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis nimmt 60 bis 80 einzelne Aktien und Anleihen ins Portfolio auf. Kunden können zwischen drei Strategien auswählen, die sich im Aktienanteil unterscheiden.
  • Alle Titel erfüllen die nachhaltigen ESG-Kriterien der Pax-Bank.
  • Je nach Aktienanteil legten die Portfolios 2021 zwischen 5,2 und 22,6 Prozent zu.

Im Gegensatz zum fondsgebundenen Pax-Vermögens-Konzept, das eine sehr breite Streuung auf eine Vielzahl von Papieren vorsieht, konzentriert sich die einzeltitelbasierte Vermögensverwaltung auf eine überschaubare Zahl von Titeln. "Das ermöglicht es uns, die Chancen am Aktien- und Anleihemarkt noch gezielter nach den Vorgaben unserer Kunden zu nutzen", hebt Thomas Schumacher hervor, Teamleiter Vermögensverwaltung bei der Pax-Bank und Ansprechpartner für die Kunden aus dem Stiftungsumfeld. Kunden können auswählen zwischen 100, 50 oder 30 Prozent Aktienanteil. Der Rest sind Anleihen.

Nicht alles auf eine Karte

Damit das Risiko von Kursverlusten trotzdem begrenzt ist, diversifiziert die Pax-Bank die Portfolien der Kunden über 60 bis 80 Titel. Die Leitlinien gibt ein achtköpfiges Investmentkomitee vor, dem neben Schumacher der Bereichsleiter Asset Management, Gregor Kuhl, sowie zwei weitere Kollegen aus dem Assetmanagement und vier Kollegen aus dem Markt angehören. "Das Investmentkomitee kommt alle zwei Wochen zusammen, bei Bedarf auch ad hoc, und entscheidet über die Gewichtung verschiedener Anlageklassen", erläutert Schumacher.

Thomas Schumacher

Teamleiter Vermögensverwaltung

Für uns gilt: Werterhalt ist wichtiger als Renditemaximierung!

Die konkrete Auswahl der einzelnen Titel und ihre Gewichtung legt das Vermögensverwaltungskomitee fest, das aus Schumacher, Kuhl, und den beiden Senior Portfoliomanagern Constantin Bolz und Sven Kaiser besteht. Dabei stützen sich die Investment-Experten auf das Fünf-Kräfte-Modell des US-Ökonomen Michael Porter (siehe Kasten). "Kurz gesagt wählen wir vor allem Unternehmen aus, die in attraktiven Märkten tätig sind und dort eine führende Position haben", so Schumacher. "Dabei gilt: Werterhalt ist wichtiger als Renditemaximierung!"

Das Fünf-Kräfte-Modell

Das Fünf-Kräfte-Modell wurde von dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Michael Porter entwickelt, um die Struktur einer Branche und damit ihre Attraktivität zu analysieren. Demnach beeinflussen fünf Kräfte den Wettbewerb in einem Markt und damit das Verhalten der Unternehmen:

  • die Rivalität zwischen bestehenden Marktteilnehmern
  • die Bedrohung durch neue Anbieter
  • die Verhandlungsstärke der Lieferanten
  • die Verhandlungsstärke der Abnehmer
  • die Bedrohung durch Ersatzprodukte

Auswahlkriterium ESG

Wie bei den übrigen Angeboten der Pax-Bank werden natürlich auch bei der einzeltitelbasierten Vermögensverwaltung die nachhaltigen Anlagekriterien der Pax-Bank berücksichtigt. "Zusätzlich schauen wir uns auch immer das ESG-Rating (Environmental, Social, Governance – Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) der Titel an, denn unser Ziel ist es, ein Portfolio mit möglichst gutem ESG-Rating zu bauen", betont Schumacher  

Das Vermögensverwaltungskomitee trifft sich wöchentlich, bei Bedarf ebenfalls ad hoc und kann dadurch bei wichtigen Ereignissen sofort Anpassungen am Portfolio vornehmen. "Allerdings verfolgen wir eine Politik der ruhigen Hand und beschränken uns auf notwendige Anpassungen", erklärt Schumacher. Der Grund: Institutionelle Kunden müssen jede Transaktion manuell nachbuchen.

Performance der einzeltitelbasierten Vermögensverwaltung 2021

Diese Politik der ruhigen Hand hat sich 2021 ausgezahlt: Die Portfolien mit 30 Prozent Aktienanteil legten zwischen 1. Januar 2021 und 31. Dezember 2021 um 5,2 Prozent zu. Beim Pax 50 mit 50 Prozent Aktienanteil waren es knapp 10,3 Prozent. Der Pax 100 mit bis zu 100 Prozent Aktien stieg sogar um mehr als 22,6 Prozent.

Die globalen Aktienindizes der Industrieländer konnten das Kalenderjahr 2021 mit hohen Zuwächsen abschließen, die Emerging Markets hinkten der Entwicklung deutlich hinterher. Auch wenn die prominenten Indizes deutlich gewinnen konnten, gab es 2021 doch eine sehr differenzierte Entwicklung der Einzeltitel "unter der Oberfläche", sodass auch viele Verlierer bei einzelnen Unternehmen zu verzeichnen sind. Die Selektion der "richtigen" Sektoren und Titel, die unterjährig mehrfach wechselten, war also Trumpf. "Nach den saisonal schwierigen Monaten August und September haben sich die Aktiendepots im Oktober, auch dank der Aufstockungen, sehr erfreulich entwickelt und notieren wieder an den Jahreshöchstständen", so Schumacher. "Zuletzt haben wir das Aktiendepot breiter aufgestellt, um eine Depotstruktur zu implementieren, die in einer Vielzahl von Marktszenarien bestehen kann."

Getrieben von unterschiedlichen Kräften – einerseits Öffnungs-, Inflations- und Zinserhöhungsgedanken und andererseits Corona-Sorgen – hat es auf dem Anleihenmarkt 2021 Jahr ein Hin und Her gegeben. In einem Umfeld restriktiver werdender Notenbankpolitik schlossen Anleihen das Jahr aufgrund gestiegener Kapitalmarktrenditen deutlich negativ ab. "Wir haben im Laufe des Jahres mehrfach nach Zinsanstiegen neue Anleihen gekauft und nachdem die Zinsen gefallen sind teilweise Gewinne mitgenommen", berichtet Schumacher. "Die Durchschnittsverzinsung von etwa 0,94 % auf der Rentenseite ist mittlerweile mehr als kostendeckend."

Mit Einzeltiteln die Inflation kontern

"Wir glauben, dass sich die einzeltitelbasierte Anlage auch 2022 auszahlt, da wir in diesem Jahr weiterhin mit einer hohen Inflation rechnen, wenn auch geringer als zuletzt 2021. Denn die Unternehmen, die wir im Portfolio haben, sind meist besser gegen Preissteigerungen bei Lieferanten gewappnet", sagt Schumacher.

Die Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ist ab einer Anlagesumme von 500.000 Euro verfügbar. Sofern Anleihen aufgenommen werden sollen, beträgt die Mindestsumme 3 Millionen Euro. "Leider erhalten wir Anleihen meist nur in 100.000er Stückelung. Daher ist eine relativ hohe Mindestsumme erforderlich." Vertreter von Institutionen sowie vermögende Privatkunden können sich bei Interesse gerne an ihre Ansprechpartner*Innen bei der Pax-Bank wenden.

Ihr Ansprechpartner bei der Pax-Bank

Thomas Schumacher - Stiftungen & Fundraising

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