Für alle Fälle: Warum eine Kontovollmacht unverzichtbar ist

Mit einer Kontovollmacht erteilt ein Kontoinhaber einer dritten Person eine Vollmacht, mit der diese über das Bankkonto verfügen oder sonstige Handlungen vornehmen kann, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem betreffenden Konto stehen. Eine Vollmacht kann entweder für die kompletten Bankgeschäfte (Bankvollmacht) erteilt werden oder nur für ein bestimmtes Konto (Kontovollmacht).

Jeder Mensch kann unabhängig vom Alter, beispielsweise durch Krankheit oder Unfall, in die Lage geraten, seine finanziellen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln zu können. Ältere Menschen benötigen möglicherweise Unterstützung bei der Verwaltung ihrer Finanzen. Auch im Todesfall kann es hilfreich sein, wenn die bevollmächtigte Person die finanziellen Angelegenheiten regeln kann, zum Beispiel offene Rechnungen bezahlen. Weil man durch die Kontovollmacht die eigenen Finanzen in die Hände einer anderen Person legt, sollte diese selbstverständlich vertrauenswürdig und verantwortungsbewusst sein.

Wichtig: Der Ehepartner ist nicht automatisch berechtigt, auf das Konto des jeweils anderen zuzugreifen, es sei denn, das Ehepaar hat ein Gemeinschaftskonto. Ansonsten ist ebenfalls eine Kontovollmacht erforderlich.

Eine Vorsorgevollmacht bevollmächtigt eine Person, im Namen einer anderen Person Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, falls die bevollmächtigende Person nicht mehr in der Lage ist, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Sie soll sicherstellen, dass die Wünsche und Bedürfnisse des Vollmachtgebers respektiert und umgesetzt werden. Eine Vorsorgevollmacht kann ganz unterschiedliche Bereiche abdecken: medizinische Entscheidungen, finanzielle oder rechtliche Angelegenheiten.

Abzugrenzen ist die Kontovollmacht auch von der Patientenverfügung. Damit erklärt der Verfügende im Vorfeld, wie er medizinisch behandelt werden möchte für den Fall, dass er nicht mehr selbst entscheiden kann, welche Behandlungen durchgeführt werden.

Eine Kontovollmacht sorgt für Rechtssicherheit. Zum Beispiel, wenn aus der Vorsorgevollmacht nicht eindeutig hervorgeht, welche Befugnisse die bevollmächtigte Person hat, und die Bank Zweifel haben muss, ob der Inhalt wirklich dem Willen des Vollmachtgebers entspricht. Rechtlich problematisch ist auch, wenn die Vollmacht an Bedingungen geknüpft ist, deren Vorliegen die Bank nicht nachprüfen kann. Zudem kann die Vorsorgevollmacht als Innenvollmacht nur gegenüber dem Bevollmächtigten erklärt und auch widerrufen werden. Ob ein Widerruf vorliegt, kann die Bank ebenfalls nicht wissen.

Die Kontovollmacht muss in schriftlicher Form erteilt werden. Am besten nutzen Sie das Formular der Pax-Bank im Onlinebanking, das Sie mithilfe des TAN-Verfahrens freigeben. In der Kontovollmacht kann der Vollmachtgeber den Umfang der Vollmacht genau bestimmen, beispielsweise ob diese für ein bestimmtes Konto oder ein Depot, für Wertpapiere oder alle Bankgeschäfte (Bankvollmacht) gelten soll.

Die Dauer der Gültigkeit legt der Vollmachtgeber in der Vollmacht fest. Das kann zu Lebzeiten sein, über den Tod hinaus oder erst im Todesfall des Vollmachtgebers. Eine Kontovollmacht kann jederzeit geändert und der entsprechenden Lebenssituation angepasst werden. Sie ist eine Außenvollmacht, die nur gegenüber der Bank geändert oder widerrufen werden kann.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Artikel keine Genderformen. Wir sprechen damit selbstverständlich alle gleichberechtigt an.