Immobilienmanagement für Orden und Gemeinden

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14.12.2020

Ob Kloster, Kirche oder Kindergarten: Ihr Gebäudebestand ist für Kirchengemeinden und Orden oft der größte Vermögenswert – und zugleich der größte Kostenfaktor. Wenn die Gläubigen weniger werden und Einnahmen sinken, müssen Gemeinden ihr Immobilienportfolio optimieren. Die Pax-Bank unterstützt sie dabei.

  • Die Zahl der Mitglieder in Kirchen und Orden sinkt
  • Bei der Bewertung des kirchlichen Immobilienbestandes sind neben Renditegesichtspunkten auch pastorale und soziale Aspekte zu berücksichtigen
  • Die Pax-Bank verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz bei der Optimierung des Immobilienbestandes 

Die Kirche im Dorf war früher so selbstverständlich, dass sie sogar in ein Sprichwort einging. Doch „die Kirche im Dorf lassen“ wird immer schwieriger angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und damit sinkender Kirchensteuereinnahmen. Laut einer Studie des Freiburger Forschungszentrums Generationenverträge wird sich die Zahl der Mitglieder in den Kirchen in Deutschland in den kommenden 40 Jahren halbieren. Vor diesem Hintergrund müssen sich Gemeinden fragen: „Welche Immobilien müssen und können wir uns zukünftig noch leisten.“

Die aktuelle Corona-Pandemie verstärkt den langfristigen Trend. Wie dramatisch die Situation ist, hat kürzlich Gordon Sobbeck beschrieben, der Finanzdirektor des Erzbistums Köln, des mit 1,9 Millionen Gläubigen größten Bistums in Deutschland. „Im Erzbistum gibt es allein 4.600 Gebäude, davon sind 1200 Kirchen und Kapellen, größtenteils denkmalgeschützt“, sagte der Finanzfachmann in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Dieses Immobilienkleid wird auf Dauer nicht zu finanzieren sein. Ich schätze, dass wir uns langfristig von 20 bis 25 Prozent unserer Immobilien trennen müssen, erst einmal unabhängig davon, ob es sich um Pfarrhäuser, Tagungshäuser oder Kirchen handelt.“

Wenn der Nachwuchs ausbleibt

In einer ähnlichen Situation befinden sich viele Orden. Während die Zahl ihrer Mitglieder in anderen Ländern noch zunimmt, bleiben in Deutschland Berufungen aus. „Auch hier stellt sich die Frage, was mit Immobilien, die nicht mehr benötigt werden, geschehen soll und wie die bisher in Immobilien gebundenen Vermögenswerte in ihrer Substanz erhalten werden können –etwa durch einen Verkauf und die Einbringung des Verkaufserlöses in eine Stiftung“, so Andreas Machnik, Direktor Filiale Auslandskunden und Ansprechpartner für Orden bei der Pax-Bank.

Ganzheitliche Immobilienberatung

Die Pax-Bank unterstützt Kirchen und Orden bei der Optimierung ihres Immobilienbestandes und kann dabei auf jahrelange Erfahrung und ihre tiefe Kenntnis der kirchlichen Strukturen zurückgreifen. „Immobilienberatung im kirchlichen Raum muss mehr leisten, als Systeme und Prozesse aus der Immobilienwirtschaft eins zu eins zu übernehmen. Ein ganzheitlicher Beratungsansatz ist erforderlich“, weiß Christoph Schmitz, Spezialist für kirchliches Immobilienmanagement bei der Pax-Bank. Eine Kirche oder das Mutterhaus eines Ordens ist eben doch etwas anderes als ein Wohnobjekt oder Bürokomplex. Denn neben Renditegesichtspunkten sind bei der Bewertung des kirchlichen Immobilienbestandes auch immer die pastoralen und sozialen Aspekte zu berücksichtigen. Hinzukommt, dass in den Entscheidungsgremien – im Kirchenvorstand oder der Leitung eines Klosters – in der Regel keine Experten sitzen. Es braucht „Brückenbauer“.

Christoph Schmitz

Experte Kirchliches Immobilienmanagement, Pax-Bank

Die Veräußerung eines Gebäudes ist nie das erste Ziel.

So versteht auch Christoph Schmitz seine Rolle. Der Immobilienexperte und Ingenieur begleitet Gemeinden und Orden seit mehr als 15 Jahren durch alle Phasen, die bei der Optimierung des Immobilienbestandes durchlaufen werden können:

  • Analyse des Portfolios und einzelner Objekte
  • Bewertung des Bestandes und der Möglichkeiten
  • Vermarktung und Veräußerung einzelner Objekte
  • Übergang der Immobilie auf den Käufer
„Bei der Vermarktung und Veräußerung treten wir als Berater des Kunden auf und arbeiten im Team mit Maklern und Architekten“ erklärt Schmitz und betont: „Die Veräußerung eines Gebäudes ist nie das erste Ziel. ‚Unwirtschaftliche‘ Gebäude zu halten oder sogar instand zu setzen, kann aus pastoraler Sicht durchaus sinnvoll sein.“ Wichtig ist, dass die Entscheidungsträger bewusst Entscheidungen treffen. Was dabei zu beachten ist und welche Fallstricke in jeder Phase bis zur Veräußerung eines Objektes lauern können, erfahren Sie in den kommenden Monaten in unserer Serie zum Thema Kirchliches Immobilienmanagement.

Kirchliche Immobilien

Die rund 12.000 katholischen Pfarreien verfügen über mehr als 20.000 Kirchen und Kapellen und 40.000 zentrale Gebäude. Die evangelische Kirche kommt auf 23.000 Kirchen und Kapellen und etwa 60.000 zentrale Gebäude. Die Mehrzahl der Kirchengemeinden besitzen folgende vier Gebäudetypen:

  • Kirchengebäude
  • Pfarrhaus (Dienstsitz des Pfarrers mit den Gemeindebüros)
  • Pfarrheim (Versammlungsort und Treffpunkt) 
  • Kindergarten
Darüber hinaus sind Kirchengemeinden im Besitz von landwirtschaftlichen Flächen, Erbbaurechten und sonstigen Gebäuden. Die Erträge aus dem Immobilienbestand bilden einen wichtigen Teil der Haushalte der Kirchengemeinden. Allerdings können die Kosten für die Instandhaltung – über längere Zeit betrachtet – den Wert der Fläche übersteigen. Ein aktiverer Portfolioansatz kann helfen, langfristige Bestandsimmobilien, Potenzialflächen und unrentierliche Flächen zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Ihr Ansprechpartner bei der Pax-Bank

Christoph Schmitz, Immobilienberater

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