Neben der Geldanlage unterstützt die Pax-Bank private und insbesondere institutionelle Kunden auch bei der Finanzierung von Neubauten und weiteren Projekten. Was unterscheidet die Pax-Bank als christliche Genossenschaftsbank von anderen Banken?
Wiersch: Natürlich spielen auch bei uns bei der Vergabe von Krediten Kriterien wie die Bonität des Kunden eine Rolle. Zusätzlich möchte die Pax-Bank in ihrem Finanzierungsgeschäft – ebenso wie in ihrem Anlagegeschäft – ihre besondere Verantwortung übernehmen und berücksichtigt daher ethisch-nachhaltige Finanzierungskriterien. So finanziert die Pax-Bank keine Unternehmen mit kontroversen Geschäftsfeldern wie zum Beispiel Rüstungshersteller oder fragwürdige Geschäftspraktiken wie Kinderarbeit. Neben diesen Ausschlusskriterien haben wir Positivkriterien formuliert, welche Bereiche wir fördern. Dazu gehört wie im Fall der RMW der Bereich Gesundheits- und Sozialwesen.
Welche besonderen Anforderungen haben diese Kunden?
Wiersch: Soziale Einrichtungen stehen ihren Trägern und Spendern gegenüber in der Pflicht, verantwortlich mit den ihnen anvertrauten Geldern zu wirtschaften. Bis ein Projekt schließlich realisiert wird, dauert es meist viel länger als in der freien Wirtschaft. Daher sind solche Finanzierungen für übliche Geschäftsbanken meist nicht von Interesse. Wir dagegen stehen in regelmäßigem Austausch mit unseren Kunden und begleiten sie bei ihren Projekten – auch wenn es länger dauert.
Was zeichnet eine gute Finanzierung aus?
Wiersch: Sie muss auf die Ansprüche des jeweiligen Kunden zugeschnitten sein. Dazu gehören nicht nur die üblichen Kennzahlen wie Laufzeit und Zinsbindung, sondern auch die richtige Mischung aus Eigenmitteln, Förderkrediten und Finanzierungen. So hat sich die RMW entschieden, zwei Drittel des Neubaus in Simmern aus Eigenmitteln zu finanzieren, da sich die Geldanlage angesichts der niedrigen Zinsen momentan ohnehin kaum lohnt. Hier zahlt sich aus, dass wir unsere Kunden ganzheitlich beraten.