Als die Bundesregierung im März 2020 den ersten Lockdown verordnete, um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus einzudämmen, musste auch das Heinrich Pesch Haus (HPH) in Ludwigshafen eine mehrwöchige Zwangspause einlegen. Normalerweise halten sich in der christlichen Bildungsstätte mit angeschlossenem Tagungshotel bis zu 400 Gäste auf. Nun zog über Nacht Stille in den Fluren ein. Zwangsläufig musste Pater Tobias Zimmermann SJ, der erst im September 2019 die Leitung des Hauses übernommen hatte, die meisten der rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.
"Für diese Flexibilität bin ich der Belegschaft bis heute dankbar. Natürlich haben wir Kurzarbeitergeld beantragt. Aber das brauchte Zeit", erinnert sich der Jesuit. Auf weitere staatliche Unterstützungen hatte das HPH als gemeinnützige Einrichtung kaum Anspruch – auch weil Einnahmen als Einkünfte gewertet wurden, obwohl sie zweckgebunden waren. Viele Gemeinkosten wie die Ausgaben für Strom und Personal liefen derweil weiter. Hinzu kam, dass die Einrichtung damals mitten in der Planung für ein großes soziales Wohnbauprojekt steckte, das zusätzlich Zeit und Geld kostete. "So waren wir zwar vermögensmäßig gut aufgestellt, aber uns drohte das Geld für die laufenden Kosten auszugehen", beschreibt Zimmermann die Situation vor einem Jahr.