Gemeinsam sind wir „Stark!“

Lesezeit: ca. 4 Minuten

15.06.2019

Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen engagieren sich bei der Bürgerplattform „Stark! im Kölner Norden“ für die Interessen ihres Stadtteils – unterstützt von der Pax-Bank.

  • Bürgerplattformen basieren auf dem Prinzip des „Community Organizing“.
  • Die Idee entstand Ende der 30er-Jahre in den USA.
  • Der Priester Prof. Leo Penta brachte das Konzept nach Deutschland und gründete das Deutsche Institut für Community Organizing (DICO).

Marita Heider ist Versicherungsangestellte und Mutter von zwei Töchtern. Die Kölnerin engagiert sich ehrenamtlich in der katholischen Pfarrei St. Pankratius. Allahdoum Boulo-Moulkohg kam aus dem Tschad zum Studium nach Deutschland und vertritt als Vorsitzender der Assoziation des Ressortissants Tchadiens en Allemagne (ARTA) e. V. die Interessen von Menschen aus der zentralafrikanischen Republik. Hasan Manavbasi engagiert sich in der Jugendabteilung der IGMG Fatih-Moschee-Gemeinde in Nippes. Ibrahim Almasri floh vor dem Krieg in seiner Heimat Syrien, wo er als Buchhalter gearbeitet hat. Vier Menschen unterschiedlichen Alters, jeder mit seiner eigenen Lebensgeschichte. Was sie eint, ist die Zusammenarbeit auf der Bürgerplattform „Stark! im Kölner Norden“ und der Einsatz für die Interessen der Menschen, die dort leben.

Verhandeln auf Augenhöhe

Ende 2015 bündelten rund 30 Gruppen ihre Kräfte auf der Plattform. „Ziel ist es, mit Entscheidungsträgern auf Augenhöhe zu verhandeln“, erläutert Neele Behler, hauptamtliche Organizerin. Momentan engagieren sich 21 Gruppen bei „Stark!“. Die Plattform finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen sowie Spenden von Unternehmen, darunter die Pax-Bank. Aus diesem Grund besuchte Vorstandsmitglied Hans-Bernd Kloth ein Treffen, um sich einen Eindruck von der Arbeit zu machen.

Stichwort Bürgerplattform

Das Engagement basiert auf dem Prinzip des „Community Organizing“. Die Idee entstand Ende der 30er-Jahre in den USA, etwa in den Armenvierteln Chicagos. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama arbeitete dort zeitweilig als Organizer. Aus den USA brachte der Priester Prof. Leo Penta das Konzept nach Deutschland und gründete das Deutsche Institut für Community Organizing (DICO), Stark! im Kölner Norden“ ist die erste Gründung außerhalb Berlins, wo es bereits vier Bürgerplattformen gibt.

Ziel: Konsens erreichen

Eine Bürgerplattform, das sei vor allem „Beziehungsarbeit“, sagt Organizerin Behler – oder wie es Marita Heider ausdrückt: „Ihnen stinkt etwas gewaltig, und sie finden andere, denen das Gleiche stinkt.“ Etwa viermal pro Jahr trifft sich der Kernkreis aus Vertretern aller beteiligten Gruppen. Dort werden Themen diskutiert, die im Interesse aller sind, und anschließend über Aktionsteams in Kampagnen umgesetzt. „Wir streben einen Konsens bei den Themen an. Wo er mitmachen will, entscheidet jeder für sich“, so Behler.

Marita Heider

Mitglied bei „Stark! im Kölner Norden“

Ihnen stinkt etwas gewaltig, und sie finden andere, denen das Gleiche stinkt.

Seit der Gründung hat die Bürgerplattform schon einiges erreicht: Auf ihre Initiative hin hat die Landesregierung drei neue Lehrerstellen für den islamischen Religionsunterricht an Kölner Schulen eingerichtet. Afrikanische Migrantenselbstorganisationen wurden beim Aufbau eines überregionalen Netzwerks („Haus Afrika“) von Stark!“ unterstützt. Mit der Wohnungsgesellschaft Vonovia haben die Beteiligten Verbesserungen in einer Kölner Brennpunkt-Siedlung erreicht. Und die Stadt Köln hat die Renovierung von Spielplätzen zugesagt.

Hans-Bernd Kloth war beeindruckt: „‚Stark!‘im Kölner Norden ist ein Projekt, das aus sich heraus lebt. Sie schaffen eine Plattform, wo das Zusammenspiel der Kulturen und die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion völlig unverkrampft funktionieren.“

Ihre Ansprechpartnerin bei der Pax-Bank

Sebastian Over - Leiter Marketing / Öffentlichkeitsarbeit

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