Eher nicht, meinen Experten wie Michael Kopmann, Leiter Abteilung Aktienresearch bei der DZ Bank. "Wir rechnen für Ende dieses Jahres mit einer 4 vor dem Komma, glauben aber auch, dass die hohe Inflationsrate so schnell wieder geht, wie sie gekommen ist", sagte Kopmann Mitte September bei seinem Ausblick auf die Entwicklung an den Finanzmärkten. Für 2022 rechnet das Team um Kopmann mit einer Inflationsrate um 1,4 Prozent. Denn die gestiegenen Preise sind vielfach Einmaleffekte infolge der Coronapandemie. "Insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte in 2020 wirken sich im Vorjahresvergleich noch bis zum Jahresende 2021 erhöhend auf die Gesamtteuerung aus", so Christoph-Martin Mai, Leiter des Referats "Verbraucherpreise" im Statistischen Bundesamt. Hinzu kommt eine Knappheit bei Rohstoffen wie Holz, die ebenfalls auf die Coronapandemie zurückzuführen ist.
Auch die EZB rechnet damit, dass die Preise in naher Zukunft wieder langsamer steigen. "Der Anstieg dürfte vorübergehender Natur sein", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Anfang September. Deshalb wird die EZB zwar vorerst weniger neue Anleihen aufkaufen als bisher. Die Leitzinsen hat sie aber nicht verändert. Mit anderen Worten: Die niedrigen Zinsen werden uns wohl auch in den kommenden Jahren weiter begleiten.