Was der Ukraine-Krieg für Anleger bedeutet

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08.03.2022

Der Angriff Russlands auf die Ukraine beunruhigt auch die Menschen in Westeuropa. Viele befürchten eine Eskalation des Kriegs und fragen sich: Ist mein Geld noch sicher? Sollte ich mein Vermögen umschichten? Doch wie in der Politik empfiehlt es sich auch bei der Geldanlage, einen kühlen Kopf zu bewahren.

  • Die Kurse an der Börse sind nach dem Einmarsch der russischen Truppen abgestürzt und dürften auf absehbare Zeit schwanken.
  • Die Preise für Gas und Rohöl sind stark gestiegen und befeuern zusätzlich die Inflation.
  • Einlagen bei der Pax-Bank sind durch das Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und den vorgelagerten Institutsschutz abgesichert.

Viele Investoren waren vom Einmarsch der russischen Truppen genauso überrumpelt wie die Europäische Union. Kurz nach Putins Angriffsbefehl fiel der Dax um 4 Prozent. Am Montag, 7. März, stürzte der Index zu Handelsbeginn sogar auf 12.438 Punkte, der niedrigste Wert seit anderthalb Jahren. Ein Grund: Die Preise für Rohöl und Gas sind stark gestiegen, da Russland zu den größten Produzenten und wichtigsten Lieferanten Deutschlands zählt. Das befeuert die Sorgen vor einer weiter anziehenden Inflation. Viele Menschen in Westeuropa fürchten deshalb nicht nur eine Eskalation des Kriegs, sondern fragen sich auch, wie sie als Anlegerin oder Anleger reagieren sollten.

Womit muss ich rechnen?

Die Auswirkungen des Kriegs auf die deutsche Wirtschaft sind schwer einzuschätzen. Die Bedeutung Russlands und der Ukraine als Handelspartner sind gering, obwohl es sich flächenmäßig um die größten Länder in Europa handelt. So beträgt der Anteil Russlands am deutschen Außenhandel kaum mehr als zwei Prozent. Stärker ins Gewicht fällt die Rolle Russlands als Exporteur von Steinkohle, Erdgas und Öl. Schon vor dem Krieg haben die hohen Energiepreise die Inflationsquote nach oben getrieben. Expertinnen und Experten rechnen deshalb damit, dass diese Entwicklung anhält und zumindest die vorher erwartete Entspannung bei den Energiepreisen ausbleibt. Die Märkte sind gespannt, ob die Europäische Zentralbank deshalb am 10. März den Leitzins erhöht.

Was bedeutet das für die Aktienmärkte?

"Klar ist: Die Volatilität wird ansteigen, die Aktienkurse dürften noch weiter zurücksetzen", sagte Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ Bank AG, schon kurz nach dem Einmarsch der russischen Truppen. "Wie lange es dauern wird und wie es ausgeht, kann keiner sagen." Vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe hat die Bank ihre Halbjahres- und Jahresend-Prognosen für den DAX und den Euro Stoxx 50 am 3. März noch einmal nach unten korrigiert. Alle übrigen Aktienindex-Ziele, auch die für den S&P 500, bleiben bestehen.

Christian Kahler

Chefanlagestratege, DZ Bank AG

Man muss sich an den Mast binden wie Odysseus und dem Ruf der Sirenen, jetzt noch zu verkaufen, widerstehen.

Wie sollte ich mich verhalten?

Auch wenn es schwerfällt, lautet Kahlers Rat: "Ruhe bewahren." Anleger müssten mit dieser kurzfristigen Ungewissheit leben. "Aber gleichzeitig haben sie die Chance, zu günstigen Kursen in den Aktienmarkt einzusteigen, denn die Bewertung der Märkte ist in letzter Zeit deutlich billiger geworden", meint Kahler, gibt aber zu denken: "Moralisch ist es vielleicht nicht ideal, zu kaufen, wenn die Kanonen noch rauchen."  

Und was ist mit meinen Einlagen?

In Deutschland stehen die nationalen Sicherungssysteme für die ihnen anvertrauten Einlagen ein. Die gesetzliche Einlagensicherung sichert pro Kunde und Bank bis zu 100.000 Euro ab. Im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), dem alle Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken, Kirchenbanken oder andere deutsche Genossenschaftsbanken angeschlossen sind, ist der Institutsschutz vorgelagert: Eine angeschlossene Bank, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, wird saniert und so gestellt, dass sie ihre rechtlichen Verpflichtungen jederzeit in vollem Umfang erfüllen kann

"Auch in Zeiten stärkerer Kursbewegungen an den Finanzmärkten sollten Anlageentscheidungen wohlüberlegt getroffen werden", empfiehlt Gregor Kuhl, Bereichsleiter Asset Management bei der Pax-Bank. „Dazu ist es ratsam, ein umfängliches Beratungsgespräch zu führen, um wichtige Anlageentscheidungen auf möglichst informierter Grundlage treffen zu können.“ Wenden Sie sich bei Fragen gerne an Ihre Beraterin oder Ihren Berater bei der Pax-Bank!

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