"Wir helfen den Mitgliedern, zu strukturierten Investitionsentscheidungen zu kommen, indem wir Anwendungsfelder finden, Pilotprojekte starten und den tatsächlichen Mehrwert in der klinischen Realität messen", erklärt Sebhatu das Vorgehen der Genossenschaft. "Am Ende muss eine größere Effizienz oder Qualität der Versorgung stehen." Auf der Projektliste stehen zum einen scheinbar einfache Projekte wie ein klinischer Messengerdienst in Zusammenarbeit mit niederländischen Partnern. Er dient der Verständigung zwischen allen im Krankenhaus Mitarbeitenden und wird derzeit als Pilotprojekt in Wiesbaden erprobt. Denn allgemein verfügbare Dienste wie Whatsapp genügen nicht dem Datenschutz. "Da erhoffen wir uns, dass die Mitarbeitenden den Nutzen schnell erkennen und das neue Arbeitsinstrument einsetzen", sagt Sebhatu. Darüber hinaus begleitet die Genossenschaft mit Zuschüssen und Fachexpertise die Entwicklung eines klinisches Abrechnungssystems.
Aber es sind auch komplexe Verbünde denkbar, die durch Datenaustausch eine umfassende Behandlung unterstützen und mehr Patientenorientierung ermöglichen, so wie sie in Nachbarländern, etwa den Niederlanden, schon eingeführt werden. Bisher arbeiten viele Krankenhäuser mit Insellösungen. Diagnostik, Aufnahme und Verwaltung setzen häufig auf jeweils eigene Systeme. Diese müssen sinnvoll vernetzt oder ergänzt werden, wenn ein Gesamtkonzept von elektronischen Patientenakten, Laborwerten, Notfalldaten, Befunden, Röntgenbildern und Medikationsplänen entstehen soll.