Aber nicht nur in seiner Bauweise und bei der verwendeten Technik soll der Neubau nach seiner Fertigstellung modernes und nachhaltiges Wohnen widerspiegeln – auch im Inneren setzt sich ein innovatives Wohnkonzept durch. "Im Gegensatz zu anderen SkF-Ortsvereinen sind wir in Berlin nicht nur in der Jugendhilfe, Schwangerschaftsberatung oder Familienarbeit tätig, sondern kümmern uns auch in der Eingliederungshilfe um Menschen mit Assistenzbedarf", sagt Brandt. So betreibt der SkF e.V. Berlin einerseits die Delphin-Werkstätten, eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die beispielsweise Arbeiten in den Bereichen Metallbearbeitung, Montage, Elektronik-Recycling sowie Garten- und Landschaftsbau übernimmt.
Andererseits verfügt der Verein über eine 24h-betreute besondere Wohnform für Menschen mit Behinderungen, die dort in allen Lebensbereichen Assistenz erfahren. "Allerdings ist unser Stammhaus etwas in die Jahre gekommen", so die Geschäftsführerin. "Es ist 1920 in einem unserer alten Gebäude entstanden, 1996 gab es noch einmal einen Anbau, der heute allerdings auch nicht mehr zeitgemäß ist." Damals hatte man beim Bau von Wohnheimen etc. den Heimcharakter im Blick – lange Flure, rechts und links die Zimmer und in der Mitte eine Gemeinschaftsfläche. "Das ist aber nicht mehr das, was man heute unter Personenzentrierung, Teilhabe und dem Inklusionsgedanken versteht", sagt Brandt.
Aus diesem Grund befragte der SkF e.V. Berlin auch seine Assistenznehmerinnen und Assistenznehmer nach ihren Wünschen an ein neues Gebäude und ließ sie in die Planungen einfließen. Nach dem neuen Konzept ist das Haus viel offener gestaltet und lässt zudem mehr Raum für gemeinschaftliches Wohnen. "Wir fassen in unserem neuen Gebäude zwei Wohneinheiten zusammen, so können sich zwei Personen eine Wohnung teilen und eine kleine Wohngemeinschaft daraus machen, denn wir haben festgestellt, dass viele Menschen mit Beeinträchtigung gar nicht alleine wohnen möchten", so die Berlinerin.