Pflegeausbildung am Puls der Zeit

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16.03.2022

Gute Pflegekräfte werden dringend benötigt. Das erreicht man nicht nur mit besserer Bezahlung, sondern auch mit einer attraktiven Ausbildung. In Köln soll der Bau einer innovativen Pflegeschule dazu beitragen, wieder mehr junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.

  • Fertigstellung der Pflegeschule im Sommer 2023.
  • Innovative Räumlichkeiten in der neuen Pflegeschule ermöglichen es den Auszubildenden, lösungs- und praxisorientiert zu lernen.
  • Einen Großteil des Neubaus im Wert von 13,7 Millionen Euro finanziert die Pax-Bank.

 

Gut ausgebildete Pflegekräfte in den Kliniken und Pflegeheimen sind wichtig. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft könnten in Deutschland in der stationären Versorgung allerdings bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Deswegen sollen unter anderem die Ausbildungskapazitäten in der Pflege erhöht werden. In Köln-Hohenlind entsteht daher die modernste Pflegeschule der Stadt.

Anfang dieses Jahres erfolgte der Spatenstich – im Sommer 2023 soll die Schule fertiggestellt sein. Insgesamt kostet der Neubau 13,7 Millionen Euro und wird vom St. Elisabeth-Krankenhaus in Kooperation mit dem Caritasverband für die Stadt Köln e.V. sowie der Deutschordens-Altenzentren Konrad Adenauer GmbH gebaut. Nach Fertigstellung werden die drei Partner, die schon jetzt gemeinsam eine Pflegeschule in Hohenlind betreiben, die neue Schule für die Ausbildung ihrer Pflegekräfte nutzen.

St. Elisabeth-Krankenhaus
Repräsentanten des St. Elisabeth-Krankenhauses, des Gesundheitsministeriums NRW und der Stadt beim Spatenstich für die neue Pflegeschule, darunter Frank Dünnwald (3. v. l.).

Bildung braucht Ambiente

Foto: Privat
Frank Dünnwald, Geschäftsführer des St. Elisabeth-Krankenhauses

Das Land NRW bezuschusst den Bau der innovativen Pflegeschule mit 1,7 Millionen Euro, einen Teil der Kosten bringen die Partner aus eigenen Mitteln auf. Einen großen Teil finanziert die Pax-Bank. "Bei ihr haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben", sagt Frank Dünnwald, Geschäftsführer des St. Elisabeth-Krankenhauses. Beispielsweise zeigte sie den Bauherren Wege auf, wie sie über Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der NRW.Bank an günstige Konditionen kommen. "Das war sehr überzeugend und auch in der wirtschaftlichen Darlegung sinnvoll", erklärt der 55-jährige Dünnwald. "Die bedarfsgerechte Beratung führte anschließend zu einem guten Finanzierungsangebot und hat somit den Ausschlag für die Pax-Bank gegeben."

Mit dem Bau der neuen Pflegeschule möchten die Kölner Partner die Ausbildung zur Pflegefachfachfrau bzw. Pflegefachmann, wie der Beruf seit Januar 2020 heißt, wieder attraktiver machen. "Wir wollen wieder mehr junge Leute für den Pflegeberuf gewinnen. Es ist kein Geheimnis, dass es derzeit an gut ausgebildeten Pflegekräften mangelt", meint der Geschäftsführer. "Daher benötigen wir ein Schulgebäude am Puls der Zeit. Bildung braucht Ambiente – davon bin ich überzeugt."

Frank Dünnwald

Geschäftsführer St. Elisabeth-Krankenhaus

Wir benötigen eine Pflegeschule am Puls der Zeit

 

In der innovativen Pflegeschule können die Partner genau das bieten. Durch den Neubau entsteht ein modernes Umfeld, in dem sich die Auszubildenden bestens austauschen und lernen können. Nach Fertigstellung können in der Schule jedes Jahr 225 Menschen ausgebildet werden – bislang sind es am alten Standort 150. Das vollklimatisierte Gebäude besteht aus fünf Etagen mit Unterrichtsräumen, Praxisräumen, einer Bibliothek und Gruppenarbeitsräumen. Die Unterrichtsräume werden allesamt über WLAN verfügen und mit interaktiven Schultafeln, sogenannten BigPads, ausgestattet.

Neue Pflegeausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann bündelt seit Januar 2020 die Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), zum Altenpfleger (m/w) sowie zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (m/w). In der Ausbildung lernen die Azubis alle Pflegebereiche kennen und können im Anschluss jeden dieser Berufszweige wählen.

Praxisnah lernen

Einzigartig in Köln wird das SkillsLab, ein Beobachtungs- und Regieraum, sein. Dort können Situationen aus dem Pflegealltag simuliert werden, in denen die Auszubildenden ihr theoretisch erworbenes Wissen anwenden. Die technische Ausstattung dieses Raumes ermöglicht es, über eine Kamera die simulierten Pflegesituationen digital aufzunehmen und gemeinsam mit den Auszubildenden zu bewerten – aus dem Regieraum können die Simulationen gesteuert werden. "Mit Hilfe des SkillsLab können wir beispielsweise Stresssituationen erzeugen und den künftigen Pflegekräften zeigen, wie sie auch währenddessen die Ruhe bewahren und die richtigen Entscheidungen treffen können", sagt Dünnwald. "Das ist ein echter Mehrwert."

Nachhaltige Förderung

Auch klimatechnisch wird die neue Pflegeschule nach Fertigstellung besonders nachhaltig sein. "Wir bauen das Gebäude im Effizienzstandard KfW 55", erklärt Frank Dünnwald. Das bedeutet, dass die Schule nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus benötigt.  "Glücklicherweise haben wir den Antrag auf die Förderung zu einem Zeitpunkt gestellt, als dies noch möglich war", freut sich Dünnwald

Die Einsparungen werden erreicht durch eine entsprechende Fassadendämmung, eine Photovoltaik-Anlage, eine Dachbegrünung und eine kontrollierte Raumlüftung. "Die neue Pflegeschule ist ein auf ganzer Linie innovatives und nachhaltiges Projekt und ich freue mich darauf, wenn wir sie im kommenden Jahr für unsere Auszubildenden öffnen können", so Dünnwald abschließend.

Ihr Ansprechpartner bei der Pax-Bank

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