Die DZ Bank wurde 2018 in der Studie „Don’t bomb on the Bank“ von der niederländischen NGO PAX wegen der Finanzierung atomarer Waffen kritisiert, was seitdem ein regelmäßiger Punkt der Gespräche mit der DZ Bank ist. Im Zuge der Gespräche kamen weitere Themen hinzu: Klimastrategie und Umgang mit fossilen Energien sowie aggressive Steuervermeidung.
Die Pax-Bank beteiligt sich seit 2018 an einem kooperativen Engagement zusammen mit den anderen kirchlichen Banken. Im ersten Schritt konnten wir die DZ Bank dazu bewegen, zukünftige keine Projektfinanzierungen mehr für neue Kohlekraftwerke zu tätigen.
In 2021 hat die DZ Bank eine umfassende Überarbeitung ihrer Ausschlusskriterien verabschiedet. Siehe hierzu auch DZ-Bank-Website. So verpflichtet sich die Bank unter anderem dazu, zukünftig keine Finanzierungen mehr auszugeben an bestehende Kohlekraftwerke oder an, in der Wertschöpfungskette für thermische Kohle vorgelagerte Aktivitäten sowie keine indirekte Finanzierung von Unternehmen mit erhöhtem Kohleanteil vorzunehmen - außer ein Transformationswille ist ersichtlich oder die Mittelverwendung für Kohle kann ausgeschlossen werden. Erwähnenswert sind auch die Ausschlusskriterien-Erweiterungen im Bereich Rüstungsfinanzierung: So zählt die DZ BANK nun ebenfalls zu ihrer Ausschlussliste die indirekte Finanzierung von Unternehmen, die in die Entwicklung, Herstellung und Wartung sowie den Betrieb oder Handel kontroverser Waffen, zu denen auch Atomwaffen zählen, oder deren Kernkomponenten verwickelt sind. Es sei denn, die DZ BANK kann ausschließen, dass die Finanzierungsmittel im Zusammenhang mit kontroversen Waffen verwendet werden. Daneben haben auch die bereits bestandenen Regelungen zu Finanzierungen von Waffengeschäften aller Art eine wesentliche Ergänzung erhalten. Zusätzlich schließt die Bank nunmehr Finanzierungen von Lieferungen sowie Produktions- und Handelsunternehmen in/an Länder mit signifikanten Menschenrechtsverletzungen aus.
Auch in 2022 hat die Pax-Bank zusammen mit anderen kirchlichen Banken den Dialog fortgesetzt, hier stand das Thema aggressive Steuervermeidung im Mittelpunkt. Aggressive Steuervermeidung hat bekanntermaßen erhebliche negative finanzielle und soziale Auswirkungen. Banken haben im Kontext der aggressiven Steuervermeidung oft eine herausstechende Rolle, beispielsweise durch die Beratung und das Angebot von Finanzdienstleistungen zur Steuervermeidung, die Nutzung von Steuerschlupflöchern zum eigenen Steuervorteil der Bank oder die Konstruktion und Registrierung von Finanzprodukten in Schattenfinanzplätzen zur Steuervermeidung. 2022 hat die DZ Bank endlich eine klare Position dazu veröffentlicht. Das ist aus Sicht der kirchlichen Banken sehr erfreulich, da sie lange auf diesen Erfolg hingearbeitet haben.