Pax-Bank nimmt in einer konzertierten Aktion Einfluss auf Norwegischen Staatsfonds
Engagement-Dialoge
Im Rahmen ihres christlich-nachhaltigen Investmentansatzes nutzt die Pax-Bank drei Instrumente: Ausschlusskriterien, Best-in-Class-Auswahl und zunehmend auch die Rechte als aktiver Aktionäre, d.h. Engagement-Dialoge und Stimmrechtsabgabe. Die aktive Einflussnahme auf Unternehmen ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer am Kapitalmarkt für ESG-Themen (Sozial-, Umwelt- und Governancethemen) zu schärfen.
Das bekommt der Norwegische Staatsfonds aktuell deutlich zu spüren, der als weltgrößter Pensionsfonds zu den bedeutenden Investoren bei Rheinmetall gilt. Das Rüstungsunternehmen aus Deutschland liefert seit Jahren bedenkenlos Waffen für den Bürgerkrieg im Jemen und ignoriert die von der NGO Shareholders for Change auf den Hauptversammlungen des Rüstungsherstellers geforderte Einstellung dieser Waffenexporte. Gemeinsam mit einer Gruppe europäischer institutioneller Investoren und Nichtregierungsorganisationen hat die Pax-Bank nun anlässlich der Hauptversammlung von Rheinmetall am 19.5.2020 einen Brief an den norwegischen Pensionsfonds geschickt. Darin fordert sie den Staatsfonds auf, seine Investitionen in den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall, der unter anderem Bomben an Saudi-Arabien für den Krieg im Jemen liefert, zu überdenken und in einen kritischen Dialog mit dem Unternehmen zu seiner Waffenexportpraxis zu gehen.
Die Aufforderung an den norwegischen Pensionsfonds wurde von den Shareholders for Change und einer Reihe weiterer institutioneller Investoren sowie deutschen und italienischen NGOs unterzeichnet, darunter die Pax-Bank, DKM, Steyler Bank sowie CRIC, Dachverband der kritischen Aktionäre, ECCHR, GLS Bank, Greenpeace und Urgewald.
Die Pax-Bank hat sich dieser Forderung angeschlossen und möchte damit diesem wichtigen Anliegen für die Menschenrechte Nachdruck verleihen. Die Pax-Bank ist aufgrund ihres strengen Anlagefilters nicht in Wertpapiere von Rheinmetall investiert. Das Engagement richtet sich daher nicht an Rheinmetall direkt, sondern an den Norwegischen Staatsfonds, der durch den Brief zum Umdenken hinsichtlich seiner Beteiligung motiviert werden soll. Aktuell zeigt dies erste Wirkungen. Die Norwegische Regierung hat sich bereits eingeschaltet und den Appell verstärkt.
Der norwegische Pensionsfonds ist mit einem verwalteten Gesamtvermögen von über 930 Milliarden Euro der weltweit größte Staatsfonds und derzeit mit einem Unternehmensanteil von 2,57 Prozent im Wert von insgesamt ca. 116 Millionen Euro ein bedeutender Aktionär von Rheinmetall. Ziel der Investorengruppe ist es, den norwegischen Pensionsfonds zu einem kritischen Dialog mit Rheinmetall zu motivieren. davon zu überzeugen zu können, Druck auf die Unternehmensführung von Rheinmetall auszuüben, um bereits im eigenen Interesse Reputationsrisiken sowie Rechtsrisiken bei Rheinmetall und daraus erwachsene finanzielle Risiken zu vermeiden.
Für die Pax-Bank bedeutet dieses Engagement, die christlich-nachhaltige Ausrichtung des Bankgeschäfts auch über das eigene Investment hinaus nach bestem Wissen und Gewissen aktiv zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, nur in solche Unternehmen und Staaten zu investieren, die mit ihrem Sozial- und Umweltverhalten einen positiven Beitrag zu den christlichen Zielen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung leisten.